Fragen und Antworten zur Ayurveda Medizin

Ayurveda ist das „Wissen des Lebens“, eine jahrtausende alte Lehre und Lebensphilosophie, die ihren Ursprung im Gebiet des alten Indiens hat. Die Ayurveda Medizin ist Teil dieser Lehre in Form eines ganzheitlichen Gesundheits- und Medizinsystems, übrigens das älteste der Menschheit. Es beschäftigt sich mit der Entstehung, Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten. 

Wie in der Schulmedizin gibt es verschiedene Fachbereiche, darunter für Innere Medizin, Chirurgie, Kinder, Frauen, Männer und Fortpflanzung. Die medizinischen ayurvedischen Behandlungen werden von Ayurveda Ärzten ausgeübt, die ein mehrjähriges ayurvedisches Medizinstudium absolvieren. Therapeuten, die im Rahmen der Ayurveda Medizin Massagen oder andere manuelle Anwendungen durchführen, werden ebenfalls speziell dazu ausgebildet.

Die Ayurveda Medizin ist ganzheitlich aufgestellt. Das bedeutet Körper, Geist und Seele werden gleichermaßen betrachtet. Wird ein Mensch krank, wird nicht nur auf körperliche Störungen geachtet, sondern auch auf den mentalen und seelischen Zustand. Die Behandlung einer Erkrankung erfolgt dann ebenfalls ganzheitlich auf allen drei Ebenen. 

Zudem geht die Ayurveda Medizin den wahren Ursachen einer Erkrankung nach und behandelt sie vorrangig, während die Schulmedizin mehr symptomorientiert ist. Im Ayurveda werden auch individuelle Unterschiede bei der Behandlung berücksichtigt, denn kein Mensch gleicht dem Anderen. So werden auch die ayurvedischen Behandlungen individuell verschieden ausgeführt. Behandelt wird auf natürliche Weise, mit allem was die Natur so bietet. Das reicht von Nahrungsmitteln, Kräutern und Gewürzen, Heilkräutern und Mineralstoffen bis hin zu körperlichen und mentalen Übungen aus dem Yoga und Meditation. Alles ist Medizin, sogar Aktivitäten wie Schwimmen oder Waldbaden. 

Die Ayurveda Medizin und die Schulmedizin ergänzen einander, vor allem bei der Behandlung von chronischen Erkrankungen. So werden die Medikamente bei einer ayurvedischen Behandlung nicht sofort abgesetzt, sondern nach und nach ersetzt. Dabei gibt es Symptome und Krankheiten, die mit der Ayurveda Medizin besonders gut behandelt werden können.

Die medizinischen Behandlungen im Ayurveda sind für alle gut, die eine chronische Krankheit haben. Dabei spielt das Alter keine Rolle. Zur Ayurveda Medizin gehören auch Prävention und Verjüngung, daher kann sich Jeder, der seine Gesundheit erhalten oder optimieren möchte, behandeln lassen und lernen, ersten Symtomen entgegenzuwirken, damit keine Krankheit entsteht oder Techniken erlernen um noch mehr Energie zu gewinnen.

Die Behandlungsmethoden im Ayurveda sind sehr vielfältig und richten sich individuell nach der Konstitution eines Menschen und seinem aktuellen Gesundheitszustandes. Bei der Therapie werden auch klimatische Faktoren wie das tägliche Wetter und die Jahreszeiten sowie persönliche Lebensumstände berücksichtigt, zu denen Wohnort, Beruf und Familienkonstellationen zählen. 

In der Ayurveda Medizin werden immer die Ursachen einer Krankheit behandelt. Da die meisten Erkrankungen aufgrund von falscher Ernährung und Lebensweise entstehen, setzt die Behandlung auch dort an. Meistens besteht eine Fehlernährung, daher wird fast immer die Ernährung umgestellt. Ein weiterer wichtiger Krankheitsfaktor ist der Stress. Bei stressbedingten Erkrankungen werden Maßnahmen getroffen, die Entschleunigung und Beruhigung bringen. Dazu gehören das Vermeiden von stressigen Aktivitäten im Alltag und mehr Zeit für ruhiges Yoga und Meditation, ausreichender Schlaf sowie entspannte Aktivitäten in der Natur. Die Natur ist immer noch die beste Medizin für alle möglichen Erkrankungen.

Ansonsten gibt es in der Ayurveda Medizin noch andere und sehr spezielle Anwendungen. Sie können einzeln oder im Rahmen einer ayurvedischen Kur erfolgen, wie der Panchakarma-Kur zur tiefen Reinigung, Entgiftung, Entsäuerung und Entschlackung. Dazu zählen:

  • reinigende und nährende Darmeinläufe
  • therapeutisches Abführen (Virechana) zur Reinigung, Entgiftung, Entsäuerung und Entschlackung
  • therapeutisches Erbrechen (Vamana) zur Reinigung, Entgiftung und Entsäuerung
  • Nasenreinigung (Nasya)
  • Zungenreinigung und Ölziehen zur Mundreinigung
  • Ayurvedische Massagen des Körpers mit medizinierten Ölen zur Nährung (Abhanga) und Reinigung (Udvartana)
  • Behandlung mit Kräuterbeuteln (Kihzli/Potli) zur Beseitigung von Blockaden, insbesondere der Gelenke
  • Teigringe mit warmen Ghee gefüllt, die an der Lendenwirbelsäule (Kati Vasti) oder Brustwirbelsäule platziert werden zur Beseitung von Blockaden
  • Augen-Teigringe (Netra Tarpana) zur Stärkung der Augen
  • Stirnguss (Shirodara) zur Entspannung und Umstimmung psychischer Störungen
  • Aderlass von 15-30 ml Blut (Raktamokshana)
  • Blutegeltherapie zur lokalen Entgiftung und Lösung von Blockaden)

Die Ayurveda-Massagen bieten ein riesiges Spektrum an Behandlungsmöglichkeiten. Entsprechend der persönlichen Bedürfnisse sind die Massagen dynamisch, regen den Stoffwechsel an und wirken ausleitend oder haben eine beruhigende Wirkung und nähren das Körpergewebe. Hier die wichtigsten therapeutischen Ayurveda-Massagen:

  • Ayurvedische Massagen mit medizinierten Ölen zur Nährung (Abhanga)
  • Ayurvedische Massagen zur Entschlackung der Lymphe und Reinigung (Udvartana)
  • Ayurvedische Marma-Massagen mit Stimulation der Vitalpunkte zur Anregung des Stoffwechsels und Beseitigung von Blockaden, auch des Bewegungsapparats 
  • Fussmassage (Padabhanga)
  • Kopfmassage (Siroabhanga)
  • Gesichtsmassage (Mukabhanga)
  • Schwitzkuren (Svedana)

In den meisten Fällen werden Krankheiten durch eine Fehlernährung verursacht oder begleitet, vor allem wenn die Lebensweise gegen die eigene Natur geht. Im ersten Schritt wird die Ernährung auf nährende und leicht verdauliche Speisen und Getränke umgestellt, die die Genesung unterstützen. 

Dabei spielen Kräuter und Gewürze aus der Küche wie zum Beispiel Curcuma und Ingwer oder Zimt eine große Rolle. In der Ayurveda Medizin gibt es spezielle Heilgerichte, wie die Mungbohnensuppe oder das  Kichadi und ayurvedische Kräuter-Tees, die gezielt für bestimmte Krankheiten eingesetzt werden, auch im Rahmen einer Ayurveda Kur. Gleichzeitig werden alle Lebensmittel gemieden, die die Krankheit fördern und nicht zur Konstitution passen.

In der Ayurveda Medizin werden seit Jahrtausenden Heilkräuter und Mineralstoffe aus der Natur eingesetzt. Ihre Wirksamkeit auf bestimmte Krankheiten ist bekannt und bedarf eigentlich keiner wissenschaftlichen Studien. Sie werden trotzdem durchgeführt und bestätigen die positiven Wirkungen. Die ayurvedischen Heilmittel werden immer individuell an die persönlichen Bedürfnisse eines Menschen angepasst. 

Es gibt spezielle ayurvedische Heilmittel wie Guggulu, Pippali oder Weihrauch, die einzigartig in ihrer Wirkung sind und in Verbindung mit einer bestimmte Heilkost eingenommen werden. Das gilt auch für mediziniertes Ghee, das es in verschiedenen Varianten gibt und zur tiefen Reinigung, Entgiftung, Entschlackung oder Stärkung eingenommen wird. Die in Ghee verkochten ayurvedischen Kräuter reichen tief ins Gewebe und in jede Zelle. Sie werden meist im Rahmen von Ayurveda Kuren eingesetzt.

Zu den effektivsten Behandlungsmethoden in der Ayurveda Medizin gehören die ayurvedischen Kuren. Sie werden ganz individuell von einem Ayurveda Arzt geplant und stellen eine Abfolge verschiedener Anwendungen dar. Die Art und Dauer einer Kur ist individuell verschieden, wobei der aktuelle Gesundheitszustand, das Alter und die Konstitution eines Menschen eine große Rolle spielen. 

Grundsätzlich gibt es reinigende und aufbauende Ayurveda-Kuren. Falls nötig, werden beide Aspekte in einer Kur eingeplant, wobei immer mit der Reinigung begonnen wird. Auch hier gibt es individuelle Unterschiede bei der Ausführung. Bei alten und schwachen Menschen erfolgt die Reinigung moderater als bei jüngeren und kräftigen Menschen. Alle Kuren sind auch ambulant möglich. Hier die wichtigesten Merkmale der Ayurveda Kuren:

Ayurveda-Reinigungskuren / Panchakarma-Kur 

Körperliche Ausleitungen wie therapeutisches Erbrechen oder Durchfall und Aderlass reinigen, entgiften, entsäuern und entschlacken den Körper auf dem schnellstem Wege. Begleitet werden die Maßnahmen durch dynamische Massagen mit wenig Öl, Schwitzkuren, reinigenden Darmeinläufen und einer Diät mit leicht verdaulicher, entschlackender Kost. Am  effektivsten ist die Reinigung bei der Panchakarma-Kur. Hierbei wird mediziniertes Ghee zur Tiefenreinigung der Gewebe getrunken. 

Ayurveda-Aufbaukur / Rasayana-Kur

Bei Ayurveda-Kuren, die der Nährung und Stärkung von Körper und Geist dienen, stehen viel Ruhe, warme Öl-Massagen, Stirngüsse und Darmeinläufe mit mediziniertem Öl auf der Tagesordnung. Die Ernährung besteht aus leicht verdaulicher, nährender Kost wie Kichadi. Die ayurvedischen Heilmittel sind ebenfalls aufbauend wie Ashwagandha, Shatavari oder mediziniertes Ghee und Chyvanprash.

Das ist individuell verschieden und hängt von verschiedenen Faktoren, wie dem aktuellen Gesundheitszustand, Alter und der Konstitution ab. Grundsätzlich haben alle Ayurveda-Kuren einen medizinisch-therapeutischen Effekt. Bevor man eine ayurvedische Kur bucht, sollte man einen ayurvedischen Arzt oder Ärztin konsultieren. Viele Anbieter von Kuren bieten vorab Online-Konsultationen an. 

Es ist aber besser, sich vorher persönlich bei einem/r Ayurveda Arzt oder Ärztin vorzustellen, der/die einschätzt, welche Kur am besten passt. Idealerweise erfolgt dort auch eine Kur Vorbereitung, zum Beispiel in Form einer kleinen Reinigung. Die Weiterbehandlung nach einer Kur kann dann von dem/der gleichen Spezialist/in erfolgen. Im Übrigen ist es viel sinnvoller, sich nach einer Kur so zu ernähren und zu leben, das keine weitere Kur mehr zwingend notwendig wird. Um das zu gewährleisten, ist der regelmäßige Besuch beim Ayurveda Arzt/Ärztin in der Nähe von großem Vorteil. 

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